Koichi Sugimura wurde während dem zweiten Weltkrieg, als 4. und letztes Kind, in Südkorea geboren. Nach dem Krieg kehrte seine Familie nach Japan (Kyushu) zurück.
Nach seinem Jura-Studium, an der renommierten Keio-Universität in Tokyo, reiste er nach Deutschland. Eigentlich nur als Zwischenstopp auf dem Weg nach Kanada gedacht, traf er in Freiburg im Breisgau auf begeisterte Karatekas, die bei ihm trainieren wollten. 1967 verlegte er seinen Wohnsitz in die Schweiz und trug massgeblich zur Gründung der Swiss Karatedo Renmei im Jahre 1969 bei deren Chef-Instruktor er bis zum Schluss war.
1974 war er an der Gründung des ersten Dachverbandes SKF, 1979 am heutigen Dachverband beteiligt.
Sugimura war ein Zeitzeuge der gesamten Entwicklung des Karate in der Schweiz, aber auch international. Von 1986 bis 1994 leitetet er – zusammen mit Sensei Hiroshi Nakajima, 8. Dan – die Nationale Schiedsrichterkommission. 1998 wurde er als einer der ersten Karatelehrer als Experte Jugend+Sport nominiert. Im Jahr 2000 zeichnete ihn die SKF an ihrer Gala-Feier in Sursee mit der Ehrenmitgliedschaft aus.
Dem Wettkampfsport war er von 1975 bis 2002 intensiv verbunden und konnte in dieser Zeit viele internationale und nationale Erfolge feiern.
Das Leben ist kurz, ein Wimpernschlag. Sensei Sugimura hat es kreativ ausgeschöpft – und hat viele seiner Schülerinnen und Schüler auf die allerschönste Weise berührt. Nun ist Sugimura nach langer Krankheit gestorben, aber seine Philosophie wird weiterwirken. Die Schweiz hat ein Stück ihrer traditionellen Substanz verloren.
Roland Zolliker, Präsident SKV